Vereinsgeschichte
Vor 90 Jahren bald nach Errichtung der 1. Republik schlossen sich einige wenige der Natur und Fischerei verbundene Menschen aus Kreisen der arbeitenden Bevölkerung mutvoll und zuversichtlich zu Vereinen zusammen und legten so den Grundstock zu unserem heutigen Verband. Zu den Gründersektionen gehörten "Freudenau, Albern und Mannswörth". Damals waren es auch wirtschaftliche Gründe die zum Zusammenschluß führten. Man erhoffte, so leichter zu einem eigenen Fischwasser zu kommen bzw. günstiger eine Pacht zu erreichen.
Nach verhältnismäßig kurzer Zeit, gegen Ende der Zwanziger Jahre zählte die junge ("Erster Wiener Arbeiter Sportfischerei Verein Winterhafen", "Donaufischer", "Albern", "Donaustadt", "Alte Donau", "Mannswörth") Organisation schon 1000 Mitglieder. Es war nunmehr ihre Hauptaufgabe die Mitglieder zu weidgerechten Fischern heranzubilden und gleichzeitig auch immer mehr auf Hege und Pflege des Fischbestandes bedacht zu nehmen.
Die Sektion Albern darf auf eine viel ältere Tradition zurückblicken. Sie beginnt schon mit den Ortsnamen "Albern" den unsere Sektion angenommen hat. 1162 gab nach den aufliegenden Urkunden Kaiser Friedrich Barbarossa "Albern seinen Lehnsnamen. Das Lehn war begrenzt vom Bach "Sweckanth" der heutigen Schwechat der Donau und dem Landgut Menswerth heute Mannswörth. Das entstehende Dorf Albern mit 22 Häusern war immer von Hochwässer gefährdet. Die Bevölkerung lebte überwiegend vom Fischfang, da der Boden ansonst nicht viele Feldfrüchte gedeihen lies. In Albern bildete sich schon sehr früh eine Fischerzeche die im Gemeindehaus ihren Sitz hatte.
Als die Arbeiter Fischer die Sektion Albern gründeten fanden sie daher schon traditionsreichen Boden vor. Wenn wir heute unser Revier betrachten, so müssen wir feststellen, daß wir wohl auf Grund der Entwicklung der Stadt, ihre Wirtschaft aber auch den notwendigen Hochwasser-Schutz viele fischreiche Ausstände wie die "Felber Lacke" den "Halbmond" verloren haben. Die alte Fischersiedlung "Paradeisinsel" am Auslauf des Donaukanals sowie einige Hütten und Daubelplätze am linken Donauufer mußten dem Donau Hochwasserschutz weichen. Altarme verlandeten und engten nicht nur die Fischerei ein, sondern vernichteten auch die Laichplätze der Fische, aber eines haben die "Alberner Fischer" beibehalten, nämlich ihren Willen sich am Wasser wie die Vorfahren zu behaupten. Sie werden trotz der vielen und schweren Hochwässer nicht mutlos. Sie beginnen immer wieder von neuen und leisten so auch ihren Beitrag zur Erhaltung der Landschaft des Augebietes und des Fischbestandes in der Donau sowohl auch in den Ausständen und die Erholungsmöglichkeit für alle Menschen unserer Stadt und des Umlandes.
Die Fotos wurden dem Verein von Herrn Wolfgang Tambour zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank an dieser Stelle. |